11 May 2013

Was tun für die Menschen, die per Sammelflug vom Baden-Airpark abgeschoben werden?   


Was tun ...
 
Den 24. April 2013 fand die erste Sammelabschiebung nach Serbien und Mazedonien vom Flughafen Karlsruhe Baden-Baden nach dem sog. baden-württembergischen Winter-Abschiebestopp statt. Vom Regierungspräsidium Karlsruhe war die Abschiebung von 60 Personen mit Familien mit Kindern angekündigt worden. Das Flugzeug wurde von Air Bulgaria zur Verfügung gestellt.

Im Hof des alten Terminals standen zwei große Reisebusse mit etwa 120 Personen, darunter zahlreiche Kleinkinder, aus Ost-Holstein. Zuvor erreichten einige Kleintransporter u.a. mit einer siebenköpfigen Familie aus Hessen, den von einem großen Polizeiaufgebot bewachten Abschiebeterminal.



Dem Aufruf des regionalen Bündnisses gegen Abschiebungen BaWü folgten mehr als 50 Personen aus verschiedenen Städten, die gut hörbar gegen die Abschiebung protestierten. Der Zaun des Terminals wurde mit Transparenten behängt. Sprechchöre ließen die Solidarität mit den Familien aufklingen.
Währenddessen wurden im Hauptterminal die touristischen Fluggäste über die Situation aufgeklärt.

Es war möglich mit den Betroffenen über den Zaun hinweg in Kontakt zu treten. Dadurch erfuhr man, dass die zwei Reisebusse aus dem 800 Km entfernten Neumünster kamen und mehr als 9 Stunden mit Kleinkindern unterwegs waren. Eine Familie mit fünf Kindern aus Mazedonien berichtete über ihre erzwungene „freiwillige Ausreise". Sie wurden vor die Alternative gestellt, entweder „freiwillig“ auszureisen oder durch polizeiliche Gewalt, was ein fünfjähriges Einreiseverbot zur Folge hätte. 
Des weiteren erzählten sie, dass sie in Mazedonien keine Unterkunft haben, die Kinder nicht in die Schule gehen können und dass es dort für die keine Gesundheitsversorgung gibt. 

Der Protest holt die Menschen aus ihrer Isolierung heraus,
raus dem Gefühl, das alles allein durchstehen zu müssen.
In Zukunft werden Lieder und Banner in mehreren Sprachen hinzukommen,
damit die Botschaft SOLIDARITÄT für all jene noch deutlicher erkennbar und spürbar wird.

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