06 August 2012

AntiRa-Turnier mit "alt" und jung

Der Juli 2012 hat ein sehr schönes, sonniges Turnier sehen dürfen. Auf den Bolzwiesen der Wiehre trafen sich Fußballspielerinnen und -spieler, darunter die Jungen der älteren Fußballmannschaft aus der Hammerschmiedstraße sowie deren Väter, die Trainerinnen der Mädchenmannschaft desselben Wohnheims und natürlich Freiburger Leut', die dem Aufruf zu einem antirassistischen Fußballturnier nachgekommen sind. 

Die Atmosphäre unter den Jungen war - zum ersten Mal in einer solchen Konstellation - entspannt. Sie spielten in gemischten Mannschaften und zwar des Fußballs wegen, nicht nur des Gewinnens wegen.
Trotzdem war es ein schöner Moment, als sich jene Mannschaft mit dem ausgeklügelten Name "Hammerschmied 2" zum verdienten Turniersieger schoss.

Für alle Eingeweihten war es obendrein ein besonderes Spiel, da zwei der Jungen aus dem Training zum vorerst letzten Mal hier auf dem Platz standen. 
Hintergrund:  Ein Familienmitglied war einzeln - d.h. getrennt von der Familie in Freiburg - abgeschoben worden. Das Karlsruher Regierungspräsidium und, in der Ausführung, die Freiburger Polizei hat damit ein Situation geschaffen, welche kaum Perspektiven für eine sichere Zukunft der Familie ließ. Sie können sich sicherlich vorstellen, dass der Familienbund in einer so unstabilen Situation - wie jene der Duldung* - den vielleicht wichtigsten Anker darstellt.
            (* Duldung ist der offizielle, beschönigende Begriff, der die zeitlich befristete
                Aussetzung einer Abschiebung meint. So leben über hundert Menschen schon
                seit Jahren in Freiburg und hoffen - im Turnus von drei bis sechs Monaten – auf
                eine erneute Verlängerung der Aussetzung ihrer Abschiebung.)
Die Trennung der Familie hat die in Freiburg Gebliebenen zur so genannten "freiwilligen" Ausreise bewegt; dies war das Ergebnis eines sechsstündigen und sicherlich freiwilligen Gesprächs des Familienvaters mit Freiburger Polizeibeamt_innen.
Zudem können die Abschiebestatistiken Baden-Württembergs durch eine solche, menschenrechtsfeindliche Vorgehensweise noch geschönt werden.



Wir, die Mitspielerinnen und Mitspieler der beiden Jugendlichen, wünschen der Familie das bestmögliche, dass sie überleben, dass sie in Gesundheit und mit einem Minimum an Sicherheit eine neue Existenz aufbauen, welche hoffentlich mehr als zwei Jahre andauern wird.


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